In der Anne-Frank-Realschule wird
in den Klassen 5 und 6 über die Schulsozialarbeit das bundesweit
erfolgreiche Programm Konflikt-KULTUR zur Förderung sozialer Kompetenz
und emotionaler Intelligenz angeboten. Die Schüler erfahren, wie sie mit
Mobbing, mit Konflikten zwischen Mädchen und Jungen, mit
interkulturellen Konflikten, mit Gruppenkonflikten und mit Außenseitern
umgehen können und wie sie lernen können,
- ehrlich zu sein,
- die eigene Meinung offen zu äußern und die Meinungen anderer zu respektieren,
- soziale Regeln für das Zusammenleben zu entwickeln und sich gegenseitig bei der Einhaltung dieser Regeln zu unterstützen,
- unsoziales Verhalten von
Mitschülern/-innen oder Gruppenteilnehmern/-innen konstruktiv zu
kritisieren und prosoziales Verhalten anzuerkennen,
- problematische Verhaltensweisen
unter Mithilfe der Klasse oder Gruppe in kleinen, realistischen und
überprüfbaren Schritten abzubauen.
Die Arbeit an den Regeln des
Zusammenlebens hat positive Auswirkungen auf das soziale Klima. Der
respektvolle Umgang miteinander, die gegenseitige Wertschätzung und der
Zusammenhalt werden gestärkt. Positive Beziehungserfahrungen wirken sich
zudem auf die Lernmotivation aus und führen zu einem verbesserten
Arbeits- und Lernklima.
Mobbing,
das systematisch wiederholte Schikanieren von Einzelnen, tritt vor allem
in Zwangsgemeinschaften auf, aus denen Kinder und Jugendliche nicht so
einfach „fliehen“ können, z. B. in Ausbildungseinrichtungen, Heimen,
Horten und der Schule. Das Phänomen ist nicht neu. Neu sind jedoch
Erkenntnisse zu Ausmaß, Folgen und wirksamen Interventionsmöglichkeiten.
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge leiden in jeder Schulklasse
ein bis zwei Kinder unter fortwährenden Attacken ihrer
Mitschüler/-innen. Die Folgen für die Betroffene sind gravierend.
Gewaltphantasien, Rückzug, Depression, Suizidgedanken und
psychosomatische Reaktionen zeigen die große Belastung der „Opfer“.
Oftmals sind Lehrkräfte und Eltern ratlos und unsicher im Umgang mit den
betroffenen Kindern. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass Schritte, die
auf den ersten Blick nahe liegen (z.B. nur Einzelgespräche) die
Situation des betroffenen Kindes oder Jugendlichen erheblich
verschlimmern. Das Wissen über Fallen und die Fähigkeit zur Umsetzung
geeigneter Präventions- und Interventionsschritte sind Voraussetzung für
eine langfristige positive Entwicklung des Gruppenklimas/der
Klassengemeinschaft.